18. September 2025
Seit 2021 Pflicht: Das StaRUG
Ein funktionierendes Risikomanagement sollte zwar jedes Unternehmens haben, nun ist es aber auch gesetzliche Pflicht, auch für kleine und mittlere Unternehmen im GaLaBau. Grundlage ist das StaRUG („Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen“), das in § 1 Nr. 1 klar regelt: Die Geschäftsführung muss laufend Entwicklungen beobachten, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen und unverzüglich darüber berichten.
Gerade in der Bauwirtschaft mit ihren besonderen Risiken und hohen Insolvenzquoten ist das relevant. Trotzdem fehlt in vielen Betrieben ein strukturiertes Risikomanagement. Stattdessen wird Gefahr oft „aus dem Bauch heraus“ eingeschätzt und irgendwie in den Wagnis- und Gewinnzuschlag der Kalkulation eingepreist. Das reicht nicht aus – denn bei Pflichtverletzungen droht sogar persönliche Haftung.
Keine konkreten Vorgaben, aber klare Anforderungen
Das StaRUG schreibt zwar nicht vor, wie ein Frühwarnsystem konkret aussehen muss. Doch § 91 Abs. 2 AktG bietet eine Richtschnur: Risiken müssen systematisch erkannt, bewertet und zusammengefasst werden. Genau hier können GaLaBau-Betriebe ansetzen – pragmatisch und mit wenig Aufwand.
Praxisnahes Risikomanagement: So geht’s
Ein einfaches, aber wirkungsvolles System kann zweistufig aufgebaut werden:
1. Projektebene:
- Risiken im Angebotsprozess identifizieren
- Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß grob schätzen und multiplizieren
- Summe aller Einzelrisiken bilden und überprüfen, wie viel davon im Wagnis- und Gewinnzuschlag einkalkuliert wird
2. Betriebsebene:
- Risiken aller Projekte addieren, um das operative Gesamtrisiko zu erfassen
- Gibt es systematische Risiken (z. B. Abhängigkeit von bestimmten Kunden oder Projekttypen)?
- Ist die Projektgrößenstruktur gesund (Puffer durch ausreichend erfolgreiche Projekte)?
- Wie steht es um die Liquidität (Puffer für Zahlungsverzögerungen)?
- Reicht das Eigenkapital zur Risikoabfederung aus?
Strukturierter Risikoblick
Ein einfaches Excel-Tool reicht oft aus, um alle relevanten Risiken zu erfassen, zu bewerten und zu dokumentieren. Damit wird nicht nur die Kalkulation transparenter, sondern auch die unternehmerische Verantwortung ernst genommen. Und: Die Anforderungen des StaRUG werden erfüllt.
Fazit: Wer Risiken richtig kalkuliert, sichert die Zukunft
Ein strukturiertes Risikomanagement ist im GaLaBau keine optionale Aufgabe mehr. Es ist Pflicht und ein zentraler Baustein nachhaltiger Unternehmensführung. Die gute Nachricht: Es ist einfacher umzusetzen, als viele denken.
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