Haben Sie klare Vorstellungen, wie Sie mit der schwierigen Situation umgehen wollen:
Plan B für eine mögliche Rezession:
Wann (mit welcher evtl. zeitlichen Verzögerung auf Basis der Stellung Ihres Unternehmens in der Wertschöpfungskette) wird ein Konjunktur-Rückgang sich bei Ihnen in sinkender Nachfrage nach Angeboten und dann in weiteren Schritten bei Auftragseingang, Verkauf / Umsatz bemerkbar machen?o
Plan B für Ihre Kosten:
Welche Sachkosten-Reduzierungsmöglichkeiten hätten Sie? Variable Kosten, also die Sachkosten, die direkt mit der Auslastung schwanken. Vor allem aber bei den Fix-Kosten, die also immer da sind – auch bei einer Null-Auslastung! Welche Verträge könnten Sie neu verhandeln, welche Tarife? Gibt es Kosten / Ausgaben, die Sie eigentlich gar nicht mehr benötigen?
Plan B für die Sicherung
Ihrer Finanzierung und Liquidität: Welche finanziellen Reserven sind aktuell vorhanden, um reduzierte Eingänge aus Umsatzrückgängen aufzufangen? Guthaben / nicht ausgeschöpfte Kreditlinien?!n welchem Umfang könnten Sie Liquidität durch interne Maßnahmen freisetzen (Noch nicht geschriebene Rechnungen, Zahlungsziele reduzieren, Abbau von Forderungen z.B. durch konsequentes Mahnwesen, Bestände der Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Waren, Halbfertige und Fertige reduzieren)? Wie ist Ihre aktuelle „Rating-Lage“? Also: Wie schätzen Ihre Kreditgeber Ihre Bonität ein? Ist Ihr Unternehmen ein interessantes Kreditrisiko – oder doch besser zu meiden? Wenn Sie Ihre Ratingnote/n nicht kennen, sollten Sie Ihre Bank/en danach fragen. Und natürlich auch nach dem Ergebnis der Kapitaldienstfähigkeitsberechnung und dem Blankoanteil Ihres Kreditengagements. Welche Kreditverhältnisse laufen in den nächsten Monaten ohnehin aus und sollten ggf. bereits jetzt gesichert werden? Wie sieht Ihre Finanzierer-Landschaft aus? Könnte es sinnvoll sein, diese bereits jetzt zu verbreitern? Vor allem: Arbeiten Sie mit zwei etwa gleich starken kreditgebenden Hausbanken zusammen?
Plan B für Ihre Ziele und Planungen:
Welche Ziele wollen Sie sich für 2020 setzen und welche haben Sie bereits darüber hinaus im Blick? Wie sehen die daraus ggf. abgeleiteten Planzahlen aus? Wie könnten weitere „Szenarien“ für Ihr Unternehmen aussehen? Z.B. bei einem Umsatzrückgang von 10%, 20%, . . . ? Wie sieht Ihr „Worst-Case-Szenario“ aus – Ihr denkbar schlechtester Fall? Rechnen Sie Szenarien mit Umsatzausfall (-rückgang) über 1, 2 und 3 Monate und im Worst-Case 6 Monate. Und dann mit langsamem Wiederaufbau der Umsatzzahlen. Spielen Sie Szenarien mit ihren Auswirkungen gedanklich durch – und am besten direkt in Zahlen (Ertragsplanung, Liquiditätsplanung). Belegen Sie so und mit Blick auf die Zahlen im Jahresabschluss 2019, dass die Rückgänge tatsächlich Corona-verursacht sind (und nicht struktureller Natur sind, weil es Ihrem Unternehmen auch ohne Corona nicht so doll geht). Erarbeiten Sie so Ihren „Handlungskatalog für die Schublade“!
Plan B für Ihre Aktivitäten:
Wenn Sie diese Themen betrachtet oder durchgearbeitet haben, werden Sie eine Reihe von Aktivitäten gesammelt haben, die für Ihr Unternehmen auch jetzt direkt sinnvoll sind. Das gilt besonders, wenn die kritische Situation bereits sehr nahe oder eingetreten ist. Darüber hinaus werden Sie ohnehin zukunftsorientierte Aktivitäten auf Ihrer unternehmerischen Agenda stehen haben – zum Beispiel auch zum Themenfeld der Digitalen Transformation. Wie diese vielen Aktivitäten jetzt übereinander bringen? Setzen Sie klare Prioritäten.Plan B – damit Sie ruhig schlafen können! Wenn dieser Handlungskatalog dann in der Schublade bleiben kann – die Arbeit also „umsonst“ war: Dann ist das das Beste was Ihnen und uns allen passieren kann. Sollte „die Situation“ aber eintreten – so werden Sie gut vorbereitet sein. Und außerdem: Die Arbeit an Ihrem Plan B gibt Ihnen auch viele Impulse für Ihr „normales“ Geschäft.