11. Februar 2025
Keinen Plan?
Mit der Krise kommen auch die alten Tugenden zurück. Während es in fetten Zeiten nicht so genau darauf ankommt, ob die Zahlen genau stimmen, kann dies in Zeiten knapper werdender Ergebnisse zum entscheidenden Faktor werden. Eine Ode an die Planung.
„Warum planen? Ich weiß doch heute eh noch nicht, welche Projekte ich im kommenden Jahr genau abwickeln werde!“, meinte kürzlich ein Unternehmer, auf die Frage angesprochen, ob er denn angesichts der schlechten Ergebnisse eine Planung gemacht habe.
Stimmt. Aber wäre es nicht gut zu wissen, wie viele Projekte und zu welchem Bauvolumen man hereinholen müsste, damit das Unternehmen das nächste Jahr überlebt? Schließlich müssen ja auch einige Fixkosten gedeckt und das eigene Einkommen gesichert werden.
Außerdem möchte man ja unter Umständen auch noch ein bisschen Gewinn übrig haben. Ohne Planung bzw. einer Plankostenrechnung wird das Jahr ein Blindflug und am Ende des Jahres kommt die Überraschung: Ist etwas übrig geblieben? Oder gab es sogar Verlust?
Die Planung kann da sehr viele Fragen klären, z. B.
Wie hoch müssen die Zuschläge für Gemeinkosten bei der Kalkulation sein, damit meine Verwaltungskosten gedeckt sind?
Man stelle sich vor, es wird laufend mit zu niedrigen Zuschlägen kalkuliert. Das erhöht zwar die Auftragschancen, deckt aber nicht die Kosten. Wenn dann nur die Baustellenergebnisse betrachtet werden, ist alles gut. Während dessen läuft der Gesamtbetrieb ins Minus.
Wie hoch muss der Verrechnungssatz je Stunde sein, damit ich am Ende des Jahres etwas verdiene?
Im personalintensiven GaLaBau muss jede produktive Stunde einen Beitrag leisten, um die Personalkosten inkl. Fahr- und Regiezeiten, Krankheit und Urlaub etc. zu decken. Dazu kommen dann noch Gemeinkostengeräte und anteilige Verwaltungskosten. Bei rund 1600 produktiven Stunden im Jahr und 15 Mitarbeitenden kann schon ein Euro zu wenig zu einem Schaden von 24.000 Euro (ca. 20 % weniger Gewinn) führen.
Im Idealfall verfolgt man über den monatlichen Soll-Ist-Vergleich, ob die Wertschöpfung pro Stunde stimmt, um im Notfall gegensteuern zu können.
Wieviele Projekte muss ich hereinholen, damit alle Kosten gedeckt und ein angemessener Gewinn übrig bleibt?
Auch ohne konkret zu wissen, welche Projekte akquiriert werden, kann man ausrechnen, wo die Reise hin gehen muss, wenn am Ende des Jahres etwas übrig bleiben soll. Das vorhandene Personal, der Maschinenpark und festen Kosten der Verwaltung (Fixkosten) bestimmen darüber, wieviel Leistung nötig ist. Das kann man planen! Wenn die Summe bekannt ist, kann die Projektstruktur geplant werden. Wieviel Pflege muss es sein? Wieviel Bautechnik? Passt die Projektstruktur an großen und kleinen Projekten der letzten Jahren zur Risikostruktur des Betriebs? Welche Marktbereiche (Hausgarten, Gewerbe, Wohnungswirtschaft, Öffentliche Hand) sind attraktiv und bieten ausreichend Chancen?
Wieviele Angebote muss ich schreiben, um genügend Aufträge zu erhalten?
Die vorgenannten Ausführungen bieten dann auch die Möglichkeit ganz konkret den Vertrieb zu planen. Wieviele Angebote sind je Geschäftsbereich nötig, um einen Auftrag zu erhalten? Wie groß sind die durchschnittlichen Projekte? Wie oft gab es den Zuschlag? Welchen Aufwand zieht ein Angebot nach sich? Damit lässt sich der nötige Vertriebsvorlauf berechnen, um auf die nötige Leistung am Ende des Jahres zu kommen.
Wenn all diese Aspekte überlegt und vorausgedacht werden, steht einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung nicht mehr viel im Wege.
Kein Plan für 2025? Dann lieber schnell noch einen machen.
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