26. August 2025
Am 18. Juli ist das Gesetz für ein steuerliches Investitionssofortprogramm in Kraft getreten – mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) wird dadurch zumindest ein kleiner Wachstumsimpuls erwartet: Das Bruttoinlandsprodukt könnte preisbereinigt jährlich um 0,15 % steigen.
Doch was bedeutet das für die grüne Branche? Unsere Antwort: eine Menge – und zwar gleich in doppelter Hinsicht.
Direkte Vorteile für Betriebe
Ab Juli 2025 bis Ende 2027 wird die degressive Abschreibung wieder eingeführt und zwar für alle beweglichen Wirtschaftsgüter. Für GaLaBau-Betriebe heißt das: Wer in Maschinen investiert, kann den steuerpflichtigen Gewinn in den ersten Jahren deutlich reduzieren. Der dadurch höhere Cashflow schafft finanzielle Spielräume.
Auch wenn die Branche in den vergangenen Jahren keinen Investitionsstau erkennen ließ, lohnt sich die Regelung: Ob Ersatzinvestitionen oder die Erweiterung des Maschinenparks – steuerlich macht es nun noch mehr Sinn, geplante Anschaffungen umzusetzen.
Ein weiterer Pluspunkt: Ab 2028 sinkt die Körperschaftsteuer schrittweise von aktuell 15 % auf 10 % im Jahr 2032. Das bedeutet: Der Gewinn nach Steuern steigt um mehr als 5 %. Auch Personengesellschaften profitieren durch sinkende Steuersätze auf nicht entnommene Gewinne.
Für Betriebe, die auf Elektromobilität setzen, wird es ebenfalls spannend: Die Obergrenze für steuerbegünstigte Dienstwagen steigt auf 100.000 Euro, zusätzlich werden attraktive Abschreibungsmodelle möglich. Anschaffungen zwischen Juli 2025 und Dezember 2027 können arithmetisch-degressiv abgeschrieben werden – mit dem Effekt, dass drei Viertel der Kosten schon im ersten Jahr steuerlich wirksam werden.
Und auch wenn der GaLaBau nicht als klassische F&E-Branche gilt: Ab 2026 gibt es massive Förderungen für Forschung und Entwicklung. Gerade Kooperationen mit Hochschulen oder Partnerbetrieben könnten hier eine interessante Option sein. KMU erhalten für Personal- und Maschineninvestitionen eine Förderung von 35 % der Kosten, zusätzlich werden 20 % der Aufwendungen staatlich bezuschusst.
Indirekte Impulse durch steigende Nachfrage
Neben den direkten Entlastungen für Unternehmen bringt das Programm auch konjunkturelle Effekte. Das IW rechnet mit einer steigenden privaten Investitionstätigkeit, die wiederum die Nachfrage nach GaLaBau-Leistungen ankurbeln dürfte.
Unsere Prognose: Der „Investitionsbooster“ könnte den Branchenumsatz bereits 2025 um rund 150 Mio. Euro und 2026 sogar um 450 Mio. Euro über die bisherigen Erwartungen hinaus steigern. Damit rückt die Marke von 11 Milliarden Euro Umsatz in greifbare Nähe – vielleicht schon 2025, spätestens aber 2026.
Fazit
Das Investitionssofortprogramm ist mehr als nur ein kleines Konjunkturpaket. Für die grüne Branche bietet es handfeste Anreize: von steuerlichen Vorteilen über Investitionsförderungen bis hin zu Nachfrageimpulsen. Wer jetzt klug plant, kann seine Wettbewerbsposition stärken – und vom gesamtwirtschaftlichen Rückenwind profitieren.